Auf krummen Wegen im Allgäu, 12.-17. Mai 2022

1.Tag: Immenstadt – Steigbachklamm – Naturfreundehaus Kempten (1442m)

Im Residenzstädtli ist grosser Markt. Da im Biergarten kein Platz mehr für uns, wird eine riesige Glaswand für uns entfernt. So sitzen wir wie auf einer überdachten Terrasse und geniessen zum Auftakt deftige bayrische Spezialitäten: Käsezigarren, Kässpatzen, Maultaschen, Leberknödel etc. Beim Aufstieg verschmähen wir den bequemen Hüttenweg und „turnen“ statt dessen in der wilden Steigbachklamm herum. Zwei machen noch einen Umweg via Immenstädter Horn – prächtige Aussicht, aber oben falsches Naturfreundehaus. Zum Glück nur ¾ Std. vom richtigen entfernt! Abends gibt es u.a. Klösse in diversen Variationen. Die süssen Dessertklösse mit Glace und Rahm mag nur ich verdrücken, die andern sind bereits „pappsatt“. Für Naturfreunde-Mitglieder gibt es 10 Euro Ermässigung. Super!

2.Tag: Naturfreundehaus – Sommerrodelbahn (Deutschlands längste mit 3 Km) – Alpsee – Pfarralpe – Missen Willhams

Regenschutz an, Regenschutz aus… geht es hinunter zur „Bärenfalle“. Bei Wind und Regen lockt uns weder Hochseilgarten noch Scooter. Zwei schweben zu Tale, die andern erreichen per pedes den Talboden. Vorbei an Teufelssee und Alpsee gelangen wir zu einem Ferien­haus, unter dessen vorstehendem Dach sich im Trockenen Picknick geniessen sowie Blumen und See betrachten lassen. Nun geht es hinauf. Im Garten der Pfarralpe geniessen wir diverse Spezialitäten und sogar vereinzelte Sonnenstrahlen. Über ein Hochmoor und dann steiler hinunter gelangen wir zum Wintersportort Missen Willhams; mit Quartier und Speisen im Landgasthof Albrecht sind wir sehr zufrieden.

3.Tag  Missen Willhams – Thaler Höhe – Salmaser Höhe – Kalzhofner Höhe – Genhofen

Picknick auf der Salmaser Höhe mit Weitblick zum Alpsee-, Allgäuer und Vorarlberger Gipfeln. Später auf der Kalzhofner Höhe grüsst auch der Säntis. In Kalzhofen haben wir die Sonnen­terrasse des Golfhotels für uns. Heute sind wir auf dem Bachhof in Genhofen ein­quartiert. Hier buuren Grosi, Tochter und Enkelin und verwöhnen uns „nach Strich und Faden“! Es blüht auf und um den Hof, und auch die Berge sind zum Greifen nah, dazu Ruhe, Hund und Katze und ein prima Jasstisch.

4.Tag: Genhofen – Kräutergarten Artemisia – Wildrosenmoos – Hausbachklamm – Weiler

Leider sind wir zu früh zum Mittagessen beim Kräuterbistro. Aber es gibt auch so allerlei hausgemachte gesunde Köstlichkeiten. Kleiner Rundgang durch den liebevoll angelegten Kräutergarten, Hofladen und Gemüsekeller, Seerosenteich und Besinnungsweg ignorieren wir. Zum Zvieri erreichen wir einen Waldspielplatz mit Brunnen, Hängematten und Bänken. Kurz darauf betreten wir kurz Vorarlberger Boden und durchwandern auf Holzplanken das wunderschöne Wildrosenmoos. Hier können wir nun Orchideen, Wollgras, Birken und kleine Teiche mit Seerosen bestaunen. Auch hier Hängematten, Schaukelbänke etc. Aber nix Pause, es geht hinunter in die etwa 6 km lange Hausbachklamm, die in Weiler ihren Endpunkt hat. Das Dorfbilld besticht mit gut unterhaltenen Häusern verschiedener Stilepochen. Hier hat die Herrschaft oft gewechselt. Man war mal Bayer, mal Österreicher. Die Läden wurden je nach Epoche mal blau-weiss (Bayern) oder rot-weiss (Habsburger) gestrichen. Wir übernachten im geschichtsträchtigen Brauereigasthof. Es wird uns hausgemachtes Bierglace spendiert, lecker!

5.Tag: Weiler Lindenberg

Es regnet. So entscheiden sich vier für den Bus. Zwei Wetterfeste laufen durch ein schönes Ried nach Lindenberg. Unterwegs Abstecher zu einem „erratischen Block“, der in der Eiszeit anscheinend von den „Drei Schwestern“ hierhin transportiert wurde und wohl mal die Grösse eines 4 stöckigen Wohnhauses hatte. Die Gedenktafel ist inzwischen grösser als der Steinrest. Man zerkleinerte den Findling und baute aus ihm eine grosse Eisenbahnbrücke. In Lindenberg möchte ich nach Zimmerpicknick im Hotel Bayrischer Hof noch etwas Kleines am Waldsee essen. Nix ist, beide Restaurants haben Ruhetag. Bald darauf widersprechen sich Handy und Karte. Das Handy hatte wohl die aktuelle Wegführung, der Kartenweg war nach einer Weile nicht mehr unterhalten und wir sind dann, brav dem Wanderzeichen nach, zu den  eindrücklichen Scheidegger Wasserfällen gelaufen. Im Gelände ging es noch zünftig Auf und Ab. Den Märchenwald haben wir ausgelassen und sind dann in Scheidegg mit unserer Allgäucard wieder nach Lindenberg retour gefahren.

6.Tag: Lindenberg und Rückfahrt

Wir haben Zeit für eine 3stündige Runde zu Waldsee und Aussichtsturm. Hier hängen die Portraitfotos von Willy Brandt, Heinrich Lübke und anderen vergangenen Politgrössen, die sich für das umliegende Kinderdorf eingesetzt haben. (Es hätte noch Platz für Fotos von uns, aber wir haben uns mit einem Bucheintrag begnügt!) Mittagessen im Bayrischen Hof. Der Wirt überlässt uns die Allgäucards, auf die wir noch bis Lindau reisen dürfen. Für den verspäteten Zug gilt dann unser Sparticket nach Hause.

Witterung: Prima Wanderwetter, zweimal etwas nass. Etwas Sonne, aber nicht zu heiss

Besonderes: nichts – abends gejasst, sehr viel gegessen, haben uns Sonderwünsche aller Art erfüllen lassen (betreff Zimmer, Essen, Trinken, 1mal Arztrezept ausstellen lassen, das dann doch nicht gebraucht wurde). Natürlich wieder was liegengelassen. Aber alle sind gesund zurück und drohen dem Allgäu wiederzukommen!

Statistik:geschätzt!
Täglich zwischen 400 und 900 Hm aufwärts, ab einmal mehr als  -900 Hm, sonst moderat. Ich komme  für die vier ganzen und zwei halben Wandertage auf 24 Wanderstunden und etwa 90 km.  –  Wer weiteres wissen will, darf mich gerne löchern!

Teilnehmende: 6

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