Auf krummen Wegen im Tessin, 10. – 15.. Mai 2023

  1. Mai:
    Anfahrt nach Lugano. Hoppla, technische Störung kurz vor Schwyz, der Zug fährt retour nach Rothenturm. Wir quetschen uns in den Ersatzbus, der, warum auch immer, eine „Ehrenrunde “ in Arth-Goldau dreht. Es wird knapp für den nächsten Zug. Lukas zeigt sich als Retter in der Not und bittet den Lokführer auf uns zu warten. Hat geklappt, tausend Dank Lukas! So erreichen wir Lugano mit nur einer Stunde Verspätung. Schon bald sitzen wir im Park am See und picknicken. Dann geht`s hinauf zum Monte Brè. Aussicht, naja. Da der Weg nach Castagnola wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt ist, „steigen wir mit dem Bus ab.“ Nach etwa halbstündigem Rundgang erreichen wir das Hotel Firenze (Zimmer mit See und Palmensicht).
  2. Mai:
    Zum romantischen Gandria, Überfahrt zum Zollmuseum (Besichtigung mit kompetenter und hübscher Zöllnerin). Auf dem Weg nach Arogno geraten wir in einen Hagelschauer. Nach etwa ¾ Std. am Schärmen, brechen wir unsere Unternehmung ab und finden einen abwechslungsreichen Weg hinunter nach Campione. Mit Bus und Zug (die Nachzügler mit Autostop) erreichen wir das Hotel Svizzera in Capolago einigermassen trocken.
  3. Mai:
    Die geplante Tour Arogno – Wasserfall von Rovio – Bellavista – La Peonia wird gestrichen, „es regnet Bindfäden.“ Aber ein Silberstreifen über der Collina d`0ro! Nix wie hin! Wir wandern auf dem Panoramaweg von Montagnola nach Figino. Da wir keinen trockenen Picknickplatz finden, reisen wir kurz entschlossen nach Lugano Paradiso und verdrücken unsere Vorräte im Bootshaus mit Seesicht. Ein paar trockene Minuten nutzen wir zum Schlendern über den alten Kreuzgang im früheren Kloster und durch die Altstadt. Dann fliehen wir vor dem nächsten Schauer ins Coop Restaurant. Wir bringen es fertig, den letzten Zug nach Bellavista zu verpassen. Der Hotelbesitzer und ein Freund laden die nasse Gesellschaft in Mendrisio in den Bus. Auf kurvenreichem schmalem Strässchen geht es hinauf zur Osteria La Peonia. Die sanft renovierten Zimmer mit ihren Aquarellen finden alle super. Man sieht nur Grün, kein einziges Licht am stockdunklen Himmel! Wir hören nur das Tröpfeln des Regens. Am Morgen weckt uns der Kuckuck.
  4. Mai:
    Einigermassen trocken erreichen wir das Restaurant von Mario Botta auf dem Monte Generoso. Der Nebel ist so dicht, dass ich erst mal vorbeilaufe. Nach kurzer Pause im Restaurant möchten nur noch zwei den Gipfel stürmen, die andern bevorzugen die Direttissima nach Scudellate. Auf dem Gipfelweg bunte Blumenkissen und Narzissen, Aussicht null. Aber auf dem längeren Abstieg bricht die Sonne durch und gibt den Blick frei auf das Muggiotal und bis hinunter in die Poebene. Freilaufende Pferde und Esel beschnuppern uns, blühende Bäume, Sträucher und Blumen säumen den sanften Weg. Kurz vor Erbonne versperrt ein festgebundenes Matratzengitter den Weg. Im dritten Versuch gelingt die Entfernung. Nun wird der Weg steil und glitschig. Wurzeln, Zweige und Felsvorsprünge geben uns Halt. Nach dem pittoresken Dörfli Erbonne sind wir bald wieder auf Schweizer Boden und auf einem hindernisfreien Weg. Wir übernachten in der Jugi in Scudellate.
  5. Mai:
    Via Erbonne und die Alp Pian d`Alpe erreichen wir die frisch eingerüstete Prabello- Hütte CAI. Statt Hüttentee gibt es Büchsen, und man verwendet ausschliesslich Wegwerfgeschirr. Die Rundsicht von Weg und Hütte Richtung Comersee und die kleinen Täler ist bis mittags prima. Während des Mittagessens wieder heftige Regenschauer. Aber bis wir in der gut gefüllten Hütte zum Zahlen kommen, hat der Regen aufgehört. Auf stellenweise etwas sehr weichem Weg geht es in vielen Kehren noch 600 Meter hinunter nach Muggio. Hier dürfen wir im „Kulturdenkmal“ schlafen. Es ist originell und liebevoll restauriert. Unser Zimmer hat eine Sambatreppe und zum Bad geht es über einen steinigen Barfusspfad. Alle Räume haben speziell angepasste Bäder aus Granit, Kastanienholzdecken und Natursteinwände. Zum Nachtessen müssen wir ins benachbarte Dörfli Cabbio ausweichen.
  6. Mai:
    Wir wandern auf dem Talweg durch das Bachtobel auf die andere Talseite. Eine Steinbrücke und eine alte Mühle säumen den Weg. In Bruzella dann Ende Gelände! Talweg gesperrt, Holzarbeiten. Wir müssen mit der heissen Fahrstrasse bis Morbio Superiore vorlieb­nehmen. Bald führt eine schier endlose Treppe hinauf nach Castel San Pietro. Durch kleine Dörfer, Wald und Weinberge gelangen wir unplanmässig nach Salorino. Nach kurzer Wartezeit bringt uns der Bus nach Mendrisio. Aus meiner Sicht nichts zu meckern, ausser, dass alle „mit den Hühnern ins Bett sind“ und niemand mit mir gejasst hat!

16-Mai Tourenleiter: Siegrid Faehre

Witterung:am letzten Tag sonnig, sonst etwas zu nass!

Besonderes: besonders viel und sehr gut gegessen, Osteria La Peonia und Bed and Breaakfast Chiarina in Muggio waren der Hit! Gelernt: Es ist nicht gut, sich im Speisewagen zu verabreden, wenn ein Zug mehrere solche hat. Nachtessen bestellt man spätestens am Vortag! Die Zahnradbahn in Lugano ist nicht gratis! Die letzte Bahn auf den Monte Generoso fährt in der Woche am frühen Nachmittag! Handys einzuschalten kann Vorteile haben! Nicht wieder so viel Gepäck mitschleppen! Es sind nur sechs Tage, wir wandern nicht aus! Das Muggiotal ist besonders schön und die Mitwanderer waren besonders nachsichtig mit mir! Danke!!

Statistik:
Aufwärts ca. 3000 Hm / ab ca. 3600 Hm, fürs Gemeindeduell der Gemeinde Dürnten 11280 Bewegungsminuten beigesteuert.

Teilnehmende: leider nur sechs (wir wünschen Otto gute und baldige Heilung seines Meniskusrisses!)

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