Auf krummen Wegen (Weitwanderung Bregenzerwald) 23.-28.Mai

23.Mai: Bregenz – Moosegg – Pfänder – Moosegg
Anreise nach Bregenz. Mit Verspätung wegen Erdrutsch treffen wir in Bregenz ein. In der Innenstadt finden wir schnell eine originelle Beiz und schon bald hat jeder sein Wunschmittagessen. Durch leichten Regen laufen wir zur schmalsten Hausfront Europas. Sie ist ganze 57 cm breit. Innen erweitert es sich keilförmig und hat stolze 60qm Wohnfläche. Weiter durch die Altstadt Richtung Gerhardsberg artet der Regen in ein Gewitter aus. Es „schüttet aus Kübeln“. Wir flüchten schliesslich in eine Klosterkapelle und warten das schlimmste ab. Drei entscheiden sich für die Bahnfahrt auf den Pfänder. Vier nehmen den direkten Fussweg durch den Wald zum Berghaus Moosegg. Hier sind wir die einzigen Gäste. Mit Akkordeon, Guitarre und Gesang kriegen wir ein Ständchen gebracht. Nach dem Nachtessen stürmen wir dann doch noch den Pfänder, bevor wir in unsere recht bequemen Betten fallen.(+680/-165 Hm  3Std. 12 km)

24.Mai: Moosegg – Hirschberg – Scheffau – Sulzberg
Bewölkt, aber trocken, vorbei an einer alten Dampfsäge führt uns der Weg durch urige Waldlandschaft auf den Hirschberg. Wir geniessen den Blick in die Weite. Kurz vor Scheffau laden zwei Aussichtsbänke zum Picknick, bevor es wieder aufwärts gen Sulzberg geht. In der Pension Bilgeri Traumsicht vom Zimmer. Aber nicht lange, es kühlt merklich ab, und auf dem Weg zum Ochsen regnet es leicht und es bläst ein rechter Wind. Aber Essen bestens, Laune gut. (+780/-715 Hm, 19.8km 6Std.)

25.Mai: Sulzberg – Riefensberg – Alpe Moosegg – Alpgasthaus Hochbühl
Das Morgenessen im Bilgeri haut uns schier um. Eine solche Vielfalt gibt’s doch nicht! Super Preis-Leistungsverhältnis!!! Mehr als satt wandern wir zum Weiler Riefensberg. Das Juppenmuseum ist geschlossen, aber der Adler hat geöffnet und wir können im Trockenen das Mittagsessen geniessen. Dann kommt die Regenmontur wieder zum Einsatz und wir wandern hoch zum Kojen mit seinem  „Eisernen Tor“. Die Vorhut hat den Höhenweg links liegen lassen und sich bei der nahen Alpe untergestellt. Also nehmen wir den Talweg und die ansteigende Strasse zum Alpgasthof Hochbühl. Hier gibt es zum Glück einen grossen Trockenraum und bis zum Morgen sind unsere nassen Klamotten trockengepustet. Wir schlafen alle sieben im Massenlager. Die Männer haben etwas Mühe mit den ungewohnt schmalen Betten. Aber es ist niemand herausgeplumpst. (+780/-590 Hm, 18.8 km  5:15Std)

26.Mai:  Hochbühl – Hochhäderich – Lecknersee – Höfle – Hittisau
Nach Spielplatzbenutzung und kleinem harmlosem Unfall am Seilzug (die Eltern, die für die Kinder haften, waren nicht da!), machen wir uns auf den Weg zum Hochhäderich. Es ist sehr warm, aber die Aussicht 360 Grad. Wir erblicken den Bodensee, das Alpsteinmassiv, die Churfirsten und viele unbekannte Österreicher und Allgäuer Alpspitze (eine Panoramatafel gibt es nicht, und der Pikfinder wird nicht eingeschaltet). Nach den obligaten Gipfelfotos grosse Diskussion, wo hinunter. Ich bevorzuge die längere steile Abstiegsvariante. Nach einigen Metern wird es Zweien zu mulmig. Sie kehren um und nehmen die direkte Route nach Hittisau. Beim Abstieg hat es bei ausgesetzten Stellen zwar Halteseile, aber die sind durch allerlei Gestrüpp vom Weg getrennt und eher etwas für Langarmige. Aber langsam rutschen wir vorsichtig talwärts. Wir wählen einen Umweg zum Lecknersee. Der von mir bevorzugte Weg ist gesperrt, zum Schutz von Tier und Pflanzen. So  wird aus der geplanten Mittagsrast „im alt-ehrwürdigen Restaurant Höfle“ ein Z`vierihalt. Aber die Apfelschmandtorte und der Kirschstreusel sind eine feine Zwischenverpflegung. Nun geht es hinunter an die Bolgenach. Ich biege eine Brücke zu früh ab und wir müssen drum ein gutes Stück über die Landstrasse.tigern. Einer der Vorläufer hat im Hofladen schon das bestellte Brot, Tomatensauce und Nudeln gefasst. Die Frauen finden dort später auch noch Käse, Wurst, Konfi, Gurke, Tomaten, Schnittlauch, Eier, Milch und erbetteln noch privat Kaffee. Als wir zurückkommen, sind zwei Köche schon am Werk und haben Ihrerseits Wein, Bier und Kaffee beim Vermieter „erbettelt“ (es ist Sonntag 19 Uhr, und wir sind in einer lustigen Ferienwohnung untergebracht. Eine Kanne finden wir nicht, dafür haben wir 4TV Geräte.) Das Nachtmahl ist einfach aber schmeckt vorzüglich. Danach schauen die einen das Eishockey-WM-Final, während vier andere das Jassen wieder nicht lassen können. (+570/
-910 Hm, 20.6 km, 5:45 Std)

27.Mai Sippersegg – Bergrast Wildries – Sibratsgfäll
Ein deutscher Linienbus bringt uns von Hittisau zum Weiler Sippersegg. Ein Stückli folgen wir der Landstrasse, bevor der Weg in Richtung Burstkopf hinaufführt. Es tröpfelt ein wenig. Etwas vorschnell haben wir uns in die Regenkleidung gestürzt und schwitzen nun kräftig. Auf der Höhe kommt die Sonne heraus und gibt den Blick auf die umliegenden Berge frei. Die beiden zuvorderst laufenden Herren verpassen den Abzweig zur Alpe Wildries. Pfeifen wird nicht gehört, und die Handys haben beide abgeschaltet. Die andern geniessen u.a. köstlichen Zuchettikuchen mit Rahm auf der Terrasse. Danach erreichen wir auf dem kürzesten Weg tatsächlich noch trocken den Katharinahof in Sibratsgfäll. Auch hier wieder nur sehr kurz tolle Bergsicht vom Zimmerbalkon. Das 4-Gang-Menu am Abend ist Spitzenklasse! Danach wird natürlich wieder gejasst. (+650/-680 Hm, 19.8 km, 4:45 Std.)

28.Mai Dornbirn Gütle – Rappenlochschlucht – Dornbirn Bahnhof Wir fahren mit dem Bus nach Dornbirn bis zur Haltestelle Gütle und schon bald nimmt uns die imposante Rappenlochschlucht gefangen. Leider ist ein Grossteil des alten Schluchtweges beschädigt und wir müssen über reichlich Treppenstufen oben durch und schauen dann halt die steilen Felswände hinunter statt hinauf. Sie und die Wasserfälle ziehen uns in Ihren Bann. Dann folgen wir dem nun gezähmten Bach bis eingangs Dornbirn. Am Marktplatz bewundern wir den Brunnen und das Wahrzeichen Dornbirns: das „Rote Haus“.- es ist ein schönes Beispiel für die hier vorherrschende Holzbauweise. Es hat u.a, bemalte, versenkbare Zugläden, eine mit Ranken verzierte Dachtraufe und stammt aus dem Jahr 1639. Die rote Farbe erhielt es erst 100 Jahre später durch einen Farbanstrich aus Ochsenblut und Ochsengalle. Am Bahnhof werden die Fahrkarten gelöst und die Zeit reicht gerade noch für ein schnelles Mittagessen, bevor wir die etwas holprige Heimfahrt antreten (Zugverkehr immer noch wegen Erdrutsch unterbrochen und S5 hat Betriebsstörung). Scheint’s hat es allen gefallen und das freut mich sehr! Danke an die Mitwanderer für alle Mithilfe, Verständnis und Warten für die Langsameren und für die gesendeten Fotos! Hat Spass gemacht mit Euch!
(+/-280 Hm, 9 km, 2:30 Std)

29- Mai 2024   Tourenleiter: Siegrid Faehre

Teilnehmende: Die ersten sieben, die sich angemeldet haben (mehr konnte ich leider wegen beschränkten Schlafmöglichkeiten nicht mitnehmen).