Bergtour Surprise, 14. Juli 2020

In der S6, Uznach ab 06:46, stelle ich, wie immer an den Surprisetouren, die Wettbewerbsfrage: Welcher Berggipfel ist das Ziel? Mit den gegebenen Informationen:
«Bahnkosten ab Uznach mit Halbtagsabo: Fr. 33.-; mit GA: Fr. 18.-
Schwierigkeit der Tour: T4»
sind viele Ziele denkbar. In Ziegelbrücke fahren weiter Richtung Schwanden, die möglichen Ziele werden weniger. Es wird auf den Chärpf und das Martinsloch getippt. Während der Busfahrt Richtung Elm werden dann Smartphonekarten beigezogen. Das Mittaghorn kommt ins Spiel, und wird dann auf der Seilbahnfahrt zur Tschinglenalp zum heissen Tipp. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.

Um 8.40 Uhr starten wir bei der Bergstation der Tschinglenseilbahn auf 1520m. Zuerst leicht abwärts zur Alp Nideren 1482m, dann hinauf zum Firstboden 1747, wo wir eine erste kurze Pause machen. Der Firstboden bietet eine grossartige Aussicht auf Elm, das Sernftal und die Glarner Berge vom Hausstock über den Chärpf bis zum Mürtschenstock.

Der Weg führt nun auf dem Grasrücken hinauf zum Fuss des Gandstocks. Es wird steiler, der Weg durch die Flanken des Nordgrats ist gut gesichert mit einem makellosen Drahtseil. Über den Grat mit ein paar gesicherten Kletterstellen erreichen wir den Gandstock 2098m.

Kurz nachher machen wir nochmals Pause, bevor es dann über den Nordgrat hinauf geht, teilweise in die Westflanke ausholend. Vor allem die Ostseite des Grates fällt extrem steil ab, und der Weg führt an einigen Stellen nah am Abgrund vorbei. Um 11.40 Uhr kommen wir auf dem Mittaghorn 2415m an. Unsere Ankunft wird von einem Tourengänger, der uns kurz vorher überholt hat, dokumentiert, vielen Dank für die Fotos.

Das Wetter war den ganzen Morgen leicht bis stark bewölkt. Es ist kühl auf unserem Gipfel und wir entscheiden uns für einen späteren Mittagshalt unten in der Martinsmadhütte

So beginnen wir bereits um 12.05 Uhr den Abstieg durch die steile Geröllhalde der Süd-Ost-Flanke. Kaum sind wir unterwegs, drückt die Sonne durch, die sich im Verlauf des Nachmittags immer wieder zeigt. Schon bald haben wir die Geröllhalde hinter uns, glücklicherweise sturzfrei. Beim «Martinslochblick» erwartet uns nochmals der freundliche Tourengänger und macht uns auf die kleinen Munggen aufmerksam. Nie hören wir einen Warnpfiff eines Wächtermunggs. Die drei Kleinen scheinen allein zu sein. Sind sie Waisen?

Eine Stunde sitzen wir vor der Martinsmadhütte, picknicken und löschen unseren Durst. Jetzt folgt «nur» noch der Abstieg zur Tschinglenalp auf dem Hüttenweg. Der rot-weiss markierte Weg überrascht mit recht anspruchsvollen Passagen, die Landschaft ist wild, und wir können bald unsere Aufstiegsroute eindrücklich einsehen.

Um 15:45 Uhr sind wir zurück bei der Tschinglenbahn Bergstation. Es heisst wieder «Gesichts-Masken auf» und wir beginnen die Heimreise.

  1. Juli 2020 Tourenleiter: Hansruedi Keller

Kosten:
öV und Bergbahn: Fr. 33.- (mit GA Fr. 18.-)
TL-Beitrag: Fr. 5.-
Konsumationen extra

Witterung:
zuerst bewölkt und frisch, am Nachmittag wechselnd bewölkt

Besonderes:
obwohl so nahe gelegen, war nur gerade unser Gast vorher schon einmal auf diesem Mittaghorn

Statistik:
T4; 9 km; +/- 1040 Hm; 5½ Std.

Teilnehmende: 7

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