Karstwanderung Schnidejoch, 5. – 7. September 2021

Sonntag
Sechs der acht Teilnehmenden treffen sich im IC8 7:02 ab Zürich HB. Zwei folgen zwei Stunden hinterher. Über Visp reisen wir nach Sion und der Bus bringt uns in vielen Kehren hinauf nach Anzère. Kaffeehalt im Posthotel, dann gehen wir hinunter zur Grand Bisse d’Ayent. Ihr entlang wandern wir auf bequemem Weg leicht aufwärts. Der Torrent de la Forniry wird über einen kunstvoll gebauten Steg über der Wasserleitung überquert. Bald kommen wir zum spektakulär in einem Überhang aufgehängten Teilstück der alten Bisse, die hier als Museumsstück besichtigt werden kann. Das Wasser wird seit 1831 durch einen begehbaren Tunnel geführt. Mitten im Überhang gelangt man durch ein Tunnelfenster auf eine kleine Plattform, von der eindrücklich die furchterregende Baukunst aus dem 15. Jh. zu bestaunen ist. Nach dem Tunnel halten wir Mittagspause und nehmen anschliessend das steilere Teilstück hinauf zum Staudamm (Barrage de Lac Tseuzier) in Angriff.

Nach einer langen Pause beim Restaurant du Barrage de Tseuzier gehen wir dem Stausee entlang zu unserer Unterkunft, L’étape de Lourantze. Schon vor dem Apéro, zu dem die beiden Nachzügler rechtzeitig ankommen, beginnt es zu regnen. Das Nachtessen wird in einem Plexiglasiglu serviert, ungewohnt, aber gemütlich. Wieder einmal schlafen wir in unseren eigenen Schlafsäcken, da wegen den Covidmassnahmen (oder aus Bequemlichkeit?) keine Decken zur Verfügung gestellt werden.

Montag
Das Frühstück wird am grossen Küchentisch serviert. Um 8:15 Uhr beginnen wir den Aufstieg zum Schnidejoch. Nordostwärts führt der gute Bergweg über die Ebene von Lourantze und dannach steil hinauf zum Lac de Téné. Der idyllische Bergsee ist noch fast ganz eisbedeckt. Die Sicht von da ist grossartig, auch wenn die Walliser Alpen teils wolkenbehangen sind. Weiter geht‘s über Geröllhalden, Felsbänder und Schneefelder zum Schnidejoch hinauf. Wir erreichen den 2755m hohen Übergang kurz nach 12 Uhr. Die Mittagszeit dauert jedoch nicht lange, der Wind bläst unangenehm kalt.

Der Abstieg zur Wildhornhütte SAC 2302 ist kurz, aber abwechslungsreich über Schneefelder, Geröllflanken und Moränenwege. Nach ein paar Steilstellen über dem Chilchligletscher geht’s über den Moränenrücken direkt zur Hütte, wo wir um 14:15 Uhr den Willkommenstee erhalten.

Auch hier gelten strenge Coronamassnahmen, aber für uns ist der grosse Tisch reserviert. Schon vor dem Apéro und wieder nach dem Znacht (Berner Platte!) wird eifrig gewürfelt.

Dienstag
Heute steht „nur“ der Abstieg zum Louwenesee auf dem Programm. Zuerst führt der Weg aussichtsreich hoch über dem Iffigsee halb um das Niesehore herum. Anschliessend steil hinab zum Tungelpass und weiter zur Stieretungelalp. Wir machen Halt bei dieser Alpwirtschaft, wo der Käsekeller zum Einkaufen verführt.

Weiter unten beim Chüetungel ist Mittagsrast, bevor es dann ein letztes Mal steil hinunter geht. Beim Louwenesee und dem gleichnamigen Restaurant kommen wir um 13:15 Uhr an. Um 14:40 Uhr beginnt mit dem Postauto die Heimreise über Gstaad, Zweisimmen, Bern und Zürich. Wegen eines Gleisschadens vor Bern dauert jedoch die Reise länger als geplant.

  1. Oktober 2021 Tourenleiter: Hansruedi Keller

Kosten:
öV mit Halbtax ca. Fr. 110.-
Übernachtungen Fr. 120.-
TL-Beitrag Fr. 15-

Witterung:
wechselnd bewölkt, heiss im Aufstieg am ersten Tag, abends jeweils Regen, kalter Wind am Schnidejoch

Besonderes:
abwechslungsreiche Tour mit: Suonen, Stauseen, Bergseen, Geröllhalden, Moränen, Gletschersicht, Edelweiss, u.a. bis zum bekannten Louwenesee.

Statistik:
27 km; +1700/-2600 Hm; 14.5 Std.

Teilnehmende: 8

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