Wanderwoche Zuoz, 28.September – 5.Oktober 2024

Wanderwoche Zuoz

1.Tag

Bis 15 Uhr sind alle in den beiden typischen, sanft renovierten Engadiner Hausteilen eingetroffen. Nach Dorfbummel, Einkäufen und Zimmerbezug versammeln sich alle in der gemütlichen Stube der Chesa Fluor zum Nachtessen. Nach Vorstellungsrunde und der Tagesplanung sehnen sich die meisten nach dem Bett. 4 Unermüdliche klopfen noch zwei Jasspartien.

2.Tag: Wanderung: Zuoz – Munt Seja – Lej da Prastianum (2530) – Alp Apriglia – Zuoz

Im oberen Teil verschneit und stellenweise rutschig, aber wunderschön. +/-930 Hm, 5 Std.  15 Km

3.Tag: Muottas Muragl – Unterer Schafberg – Alp Languard – Pontresina – Punt Muragl

Auf Muottas Muragl hat uns die „Malojaschlange“ etwas die Aussicht vermiest. Oben war es anfangs sehr windig und neblig, so habe ich leider die Segantinihütte streichen müssen. Aber der Höhenweg bis zum unteren Schafboden gefällt allen sehr. In der Hütte munden uns Gerstensuppe und Härdäpfelsalat. Leicht ansteigend geht es zum Kaffeehalt auf die Alp Languard und dann in grossen Kehren zur romanischen Begräbniskapelle von Pontresina. Ein Grossteil der Fresken wurde erneuert – ein Kleinod am Wegesrand und für unser Dona Nobis gute Kulisse und Akustik! Über die Ladenstrasse wandern wir Richtung Punt Muragl. Am Ortsende von Pontresina bevorzugen wir den Bus. +320/-970 Hm, 4 Std., 14 km.

4.Tag: Eigentlich wollten wir zur Chamanna d`Es-cha, aber weder der Linienbus noch der Rufbus sind verfügbar. Also machen wir zuerst mal Starterkaffee in La Punt und „Kriegsrat“. Wir entscheiden uns, über den Engadinerhöhenweg zurück nach Zuoz zu laufen. Um 17 Uhr gibt es dort eine spannende Ortsführung. Wir erfahren, dass, wer sich eine Stube leisten konnte, dies an der Aussenwand mit Bögen markierte. Nebst dem Plantahaus und andren typischen Engadinerhäusern beeindruckt uns die neue Zuozer Tiefgarage. Sie wurde praktisch unsichtbar unter eine Kuhwiese verlegt. Unten gibt`s ein Laufband, wie am Flughafen, von dem man noch Glasbilder eines Basler Künstlers betrachten kann. Einen Blick in den früheren Kerker lassen wir uns nicht entgehen. In der kleinen romanischen Taufkapelle schliesslich bestaunen wir die sehr gut erhaltenen Fresken. Jahrhundertelang wurde sie zur Lagerung von Kartoffeln und Getreide verwendet und entkam so dem Bildersturm der Reformation.

5.Tag: Punt Muragl – Ruine Chastlatsch – Segantinimuseum – St.Moritzer See – Punt Muragl
Bei strahlendem Sonnenschein (entgegen dem Wetterbericht) erklimmen wir den kleinen Burghügel der Ruine. Der umliegende Wald hat sie im Lauf der Jahrhunderte fest umschlossen. Die letzten Einwohner waren angeblich verhasste, plündernde Vögte. Durch lichten Lärchenwald gelangen wir bald zum Stazersee. Nach den obligaten Fotos geht’s ins Gasthaus. Auf sehr bequemen Weg gelangen wir später nach St.Moritz Bad und steigen hinauf zum Segantinimuseum. Das Tryptichon, wo mit feinen Pinselstrichen viel Licht eingefangen wurde, begeistert mich immer wieder. Via See- und Innweg und erneut durch den Stazerwald erreichen wir Punt Muragl.  +/-500 Hm, 19km, 5Std.

6.Tag: Zuoz – Wasserfall – Chapella. Nachmittags: Besuch Kaffeemuseum
Zuerst wandern wir hinauf zum Zuozer Wasserfall und stellen fest, was auf dem Foto aussah wie eine Hängebrücke ist nur ein Baumstamm. Am Waldrand entlang wandern wir weiter Richtung Scanf und Val Trupchun. Es beginnt zu regnen und wir ändern unsere Pläne und fliehen zur nächsten Bushaltestelle in Chapella.  +320/-400 Hm, 10.5 km, ca. 3 Std.
Nach dem Resteessen in der Chesa begeben wir uns zum Kaffeemuseum. Hier gibt`s viel Anschauliches zum Thema Kaffee: Vom Anbau zum Transport, von den ersten Kaffee­mühlen und -maschinen zu edlem Kaffeegeschirr und zu den verwirrend vielen Kaffeesorten (wer mag, darf eine eigene Kaffeevariation mischen). Dann haben wir die Wahl: uns auf den Boden niederzulassen zu einem türkischen Kaffeeritual, oder lieber auf das barocke Sofa, oder…? Beim Kuchenbuffet ist alles hausgemacht und frisch. Wir schlemmen!

7.Tag: Tag zur freien Verfügung. Die Mehrheit reist mit der Bahn nach Preda und stapft durch den frisch verschneiten Wald zum Lej da Palpuegna, umrundet diesen und wandert im Schneegestöber auf schnellstem Weg zum Hotel Kulm. Anschliessend schauen wir uns noch den Film über den Bau der Albulabahn an. +/-190Hm,  5.3 km,  ca.1.5Std. Wanderzeit

8.Tag: Heimreise, die einen durch den Vereinatunnel, die andern über den Albula.

Witterung: Sonne, Wind, Regen, Schee, Nebel

Besonderes: Besonders harmonische und hilfsbereite Truppe. Es gab nur einen Sturz, und der in die Glasvitrine mit dem Meissener Porzellan. Es wurden zwei Figuren geköpft, und scheint’s werden sie nicht zum ersten Mal wieder angeleimt!

Ein dickes Dankeschön: An all die unkomplizierten WanderteilnehmerInnen und „Heinzelmännchen“ in der Küche! War toll mit Euch!!!!

Teilnehmende: 10

8.Oktober 2024        Tourenleiterin: Siegrid Faehre