Für Christina ist heute Morgen frühes Aufstehen angesagt. Bereits 06:05 startet die ÖV-Reise zum Dorftreff in Eschenbach SG. Franz hat es da viel einfacher. Nur 400 Meter trennen sein Zuhause mit dem Busparkplatz, wo er ebenfalls kurz vor unserer Abfahrtszeit 07:45 auf Manfred trifft. Richtung Uznach, Kaltbrunn und hinauf nach Mittlerwängi, reisen wir mit unerwartetem Herdenleben einiger Alpenrinder, die nach ertönten Signallauten und mehreren Zuckungen, allmählich genügend Platz frei geben, um an ihnen vorbeikommen zu können.

Der Fahrer muss natürlich auch noch in die Bergschuhe wechseln und im kühlen Wald starten wir um 08:30 zur Bergwirtschaft Ober Rossalp. Drei Buben vergnügen sich hier mit einer selbst gebastelten Rutschbahn, respektive Rohr (Recycling aus der Heubelüftung) und der Standard-Alpbetrieb ist in vollem Gange. Die Älplerin bringt uns die bestellten Getränke und wir unterhalten uns sehr nett über das aktuelle Geschehen. Bald blicken wir auf dem Grat ankommend ins bergige Toggenburg und verstauen unsere Stöcke im Rucksack. Der Kletterweg beschäftigt nun beide Hände. Doch immer wieder rutschige Schuhe, verursacht durch die feuchten Erdpassagen, nehmen wir sehr gerne die Seil- und Eiseninstallationen in Anspruch. Verwundert kreuzt uns ein Herr im Abstieg, was merklich schwieriger ist als das Hochsteigen. „Heute beide Richtungen im Klettern“, verrät er. Bereits um 11 Uhr setzen wir uns auf die Gipfel-Bank und sind natürlich mit recht vielen Wanderer in genussvoller Stimmung zusammen.

Um 11:30 steigen wir dem Grat entlang abwärts und konzentrieren uns stark auf das z.T. steile Gelände Richtung Bützli. Der Gegenanstieg zum Furggli und dem Grat, mit sehr schöner Aussicht auf dem Weg zum Chüemettler-Gipfel, Ankunft 13 Uhr, gestaltet sich sehr angenehm. Nach der halbstündigen Rast ist nochmals volle Konzentration gefordert, sind die Passagen im schattigen Nagelfluh-Gelände, mit Ketten und Eisen gesichert, nicht einfach zu bewältigen. Mitten im Steilgelände surrt ein mobiler Mäher und verpasst dem Weg gleich viel mehr Licht, jedoch auch rutschiges Gras und Blätter. Wir waschen unseren Schweiss am grossen Brunnen vor der Ober Bogmen vom Gesicht und werden gleich erkannt und begrüsst von Ruedi Kunz, der wegen den hohen Temperaturen etwas früher auf die gleiche Tour gestartet ist. Ein neues Älpler-Team ist ab diesem Sommer hier im Einsatz und wir werden von einer Allgäuer-Saison-Kraft bedient, die als Newcomer keine Mühe mit dem Schweizerdeutsch bekundet.

Der Abstieg durch das Strickital lässt oft den Blick auf den mit dem warmen Sonnenlicht beschienen Speer erstrahlen, womit zusätzliche Genugtuung aufkommt. Bald schliesst sich die Rundwanderung wieder beim Parkplatz. Diesmal führt uns die Fahrroute über Rieden und St. Gallenkappel nach Eschenbach, direkt hinter den Schneider-Bus an die Haltestelle Post, von wo Christina, Abfahrt 16:02, schon nach Rüti und weiter nach Klingnau nach Hause fährt. Und wieder ist es für Franz nur ein Katzensprung an den Ausgangspunkt.

15. Juli 2023 Tourenleiter: Manfred

Kosten:
CHF 13.-

Witterung:
Sehr schön und warm

Statistik:
↗ ↘ 1’050m, Alpine Wanderzeit 5h

Teilnehmende: 2 (eine Absage wegen wetterbedingten Terminverschiebung)