Wanderwoche Cademario, 30 September – 7. Oktober 2023

1.Tag Anreise (3 mit ÖV, 4 mit Auto, 2 kurzfristige Abmeldungen wegen Unfall)
Wir durften in zwei gemütlichen speziellen Rustici im Nucleo von Cademario logieren. Bei der Anfahrt durch die engen Gassen, gab es einen leichten Blechschaden. Einer stieg zu früh aus dem Bus und bei einem Rustico stimmte der angegebene Code für den Schlüsseltresor nicht. (aber die Nachbarin telefonierte herum und meldete den richtigen Code.) Um 19 Uhr sassen alle vergnügt, aber leicht erschöpft (Autofahrer vom Stau am Gotthard und komplizierter Ablade- und Parkplatzmöglichkeit) beim z’Nacht, und nachher waren auch die Zugfahrer nicht mehr für einen Jass zu haben.

2.Tag: Cademario – Arosio – Kastanienweg – Brätle an toller Feuerstelle an kleinem Seeli. Einkehr in Vezio – und durchs Tobel wieder retour (natürlich Kastanien gesammelt)
+/- 600 Hm, 4 Std, 14 km

3.Tag: Cademario –  hinunter auf schattigen Waldwegen nach Iseo, wo wir auf dem gut beschatteten ,einsamen Dorfplatz unser Picknick einnehmen. Auf schmalem Pfad weiter nach Vernate, mit seinem gut erhaltenen, typischen Tessiner Dorfkern, leider hatten die beiden noch vorhandenen Restaurants geschlossen! Es war recht heiss, so wurden zwei eigentlich geplante Umwege zu kleinen Kapellen verworfen.Über einen etwas steileren Weg geht es wieder retour nach Cademario.
+/695 Hm, 4Std15, 14 km

4.Tag: Besteigung des Monte Ferrero ab Arosio. Leider ist es recht dunstig, so dass wir die Prachtsaussicht mehr erahnen. Auf einer verlassenen Alp halten wir Picknick. Ich Dussel lasse hier die ausgeliehene wetterfeste Wanderkarte liegen. Lydia bringt es am Abend fertig, mit  Autostop zu ihrem Auto den notwendigen Schrankenschlüssel zu organisieren, um dann auf schmalem ,kurvenreichem Privatsträsschen hinauf in die Nähe der Alp zu fahren. Die Wanderkarte „wartete“ geduldig auf der Bank. Noch bis Mitternacht gejasst.
+/-700 Hm,  4 Std., 12 km

5.Tag: Kürzeste, aber schweisstreibende Wanderung: Zuerst von Cademario hinauf zu Kapelle und Aussichtspunkt San Bernado. Wir geniessen den Weitblick auf Berge und den Luganersee, bevor wir Richtung Iseo den steileren direkten Weg hinunter nehmen. Nun folgen wir kurz dem Weg Richtung Vernate, bevor wir auf schmalem, rutschigen, steinigem Weg die Brücke über die Magliasina erreichen. Der Weg hinauf nach Curio ist ebenso schmal und rutschig, bis die Rebhänge unterhalb des pittoresken Dorfes in Sicht kommen. Enge Gässli und Villen mit grosszügigen Gärten prägen das Bild. Die von Herrn Vincent ist für 9,9 Millionen zu haben. An der Kantonsstrasse hat die einzige Pizzeria gerade noch geöffnet und es wird klaglos Überzeit für uns gemacht.
Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Talmuseum. Nach der Bezahlung des Eintritts sind wir uns selbst und ausschliesslich italienischen Beschreibungen ausgeliefert. Aber scheinbar darf man hier alles anfassen und ausprobieren. Da versuchen wir, alten Instrumenten Töne zu entlocken, lassen Glocken klingen, testen alte Matratzen und mit der Rätsche kann man richtig Krach machen. Auch Musik und kleine Filmchen kann man abspielen. Warum diverse Bilder von Bismarck rumhingen, haben wir nicht ganz verstanden. Aber es gab viel Ungewöhnliches zu entdecken. Zum Teil konnte auch das Handy bei der Identifizierung von Gegenständen nicht weiterhelfen. So wussten wir einmal nicht, ob es sich um eine Latrine oder einen Uhrenkasten handelte, und ein Hinweisschild fanden wir auch nicht. Aber hat Spass gemacht und doch einen kleinen Einblick in das einfache, aber wohl sehr gesellige Leben der ehemaligen Dorfbewohner, vermittelt. Anschliessend sind wir zur kleinen Bar auf der Piazza. Nach Heimlaufen war niemandem, also sind wir auf den Bus.
+380/-570 Hm,  9 km, ca.3 Std.

6.Tag: Fahrt nach Carona, den Botanischen Park erkundet. Hoch zur Cima Pescia gelaufen (höchster Punkt des Bergzuges, aber zugewachsen, nichts mit Sicht). Zum Picknick dann schönen Aussichtspunkt gefunden. Anschliessend Ortsbummel durch das Wakkerpreis­gekrönte Carona.
+/-400 Hm, ca.3 Std., 10 km

7.Tag: Fahrt nach Rivera und mit dem Seilbähnli hinauf zur Alpe Foppa. Eine unserer 2 Gondeln bekam einen blauen Stock. Dieser steht für eingeschränkte Mobilität der Fahrgäste der entsprechenden Gondel. Diese wird dann beim Ausstieg angehalten. Nun wissen wir aber nicht,  wer von uns „mit eingeschränkter Mobilität“ sich nachher auf den 5stündigen Höhenweg gemacht hat!? – Zuerst haben wir natürlich die „Bottakirche“ unter die Lupe genommen, eindrückliches Bauwerk. Die Glocke mit dem Bergpanorama im Hintergrund hat mir sehr gefallen. Die Kirche zwar speziell, aber recht düster. Die Sicht reichte hier vom Monte Rosa Massiv im Westen bis zum Piz Bernina im Osten. Das Südtessin und Italien lagen unter einer dichten Nebeldecke „begraben“.
Kurz vor dem Tamaro holte uns der Nebel ein und verschwand erst wieder kurz vor unserm Ziel dem Monte Lema. Aber wir hatten Riesenglück, entgegenkommende Wanderer haben wohl ausser Nebel gar nichts gesehen. Mit dem letzten Bähnli schweben wir hinunter nach Miglielglia, wo uns der Bus vor der Nase davonfährt. Ich unternehme noch einen kleinen Ortsbummel, leider auch hier vieles leerstehend im alten Dorfkern. Die andern haben indes noch einen freien Terrassentisch ergattert und stillen den Durst. Es gibt dann noch einen köstlichen „Gruss aus der Küche“, bevor uns der Bus mit Tatütata zum Kurhaus bringt. Als wir gegen 19 Uhr im Ouartier eintreffen erwartet uns bereits eine dampfende Suppe und Brötli!
+950  / -930 Hm  ca.5 Std. 15 Km

8.Tag: Der klarste Tag der ganzen Woche, gemein! Nach dem Morgenessen wird das Gepäck zur Via Cantonale hinuntergeschleppt, kein Versuch nochmal vors Haus zu fahren… Die Autofahrer sind oben über den Gotthard, die ÖVfahrer müssen auch oben durch.

10.Oktober Siegrid Faehre
Witterung:
Null Regen, wunderschöne Sonnenauf- und Untergänge, aber tags oft diesig oder Hochnebel.

Besonderes:
Zwei besondere Rustici im Dorfkern, und besonders unkomplizierte, aufgestellte Gäste, die  mich in Küche und bei den Unternehmungen tatkräftig unterstützt haben! Hat Spass gemacht mit Euch Danke!!!

Teilnehmende: 7

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