Greina Alta Trekking, 23. – 26. August 2020
Sonntag, 23. August 2020
Anfahrt mit öV bis Disentis. Nach Kaffee und Znüni im Bahnhofbuffet Disentis bringt uns das Alpentaxi nach Curaglia und weiter zur Brücke bei Pardatsch 1596m.
Um 12 Uhr beginnen wir den Aufstieg zur Medelserhütte SAC 2506m. Mittagsrast halten wir bei Stavel Veders, am Anfang der Ebene der Alp Sura. Leider bleibt das Wetter bedeckt, erst unterhalb der Hütte lichten sich die Wolken. Um 15 Uhr werden wir vom Hüttenteam mit einem Willkommenstee begrüsst. Nach Kaffee und Kuchen bleibt Zeit für den Zimmerbezug, für den Apero um 17 Uhr und zum Ausruhen. Nach dem Nachtessen (Pizzokel) bietet ein Rudel junger Gämsen in den Felsen oberhalb der Hütte eine Extravorstellung für die Hüttengäste. Der gemütliche Abend mit Würfeln (Feigling) ist nur zu schnell vorbei. Wir stellen den Wecker auf 06:30 Uhr und schon bald ist Nachtruhe.
Montag, 24. August 2020
Morgenessen gibt’s um 7 Uhr und um 8 Uhr beginnen wir den teilweise ruppigen Abstieg ins Val Lavaz bis etwa 2200m.Hier beginnt der Aufstieg Richtung Fuorcla Sura da Lavaz, meist über Blockgelände bis unter den Glatscher da Lavaz. Wir steigen auf der linken Seite (in Aufstiegsrichtung) zuerst auf der Schuttauflage und später über den noch schneebedeckten Gletscher bis etwa 2650m hinauf. Ab da treffen wir nochmals auf Blockgelände bis zur Fuorcla Sura da Lavaz 2702m. Während des Aufstiegs blieb der Himmel bedeckt, doch jetzt bessert das Wetter, gerade rechtzeitig für eine Rast auf der Fuorcla.
Abwechslungsreich ist der nun folgende Abstieg zum Brenno della Greina. Anfänglich durch schwieriges Blockgelände, später an Flachmooren vorbei und zuletzt nochmals über grobe Blöcke. Die Landschaft hier im Quellgebiet des Brenno della Greina ist grossartig.
Nach einem kurzen Gegenanstieg gelangen wir auf den Bergwanderweg, der von Campo (Blenio) zur Greinaebene führt. Den Greinapass passieren wir unbemerkt, da er nicht speziell bezeichnet ist, eigentlich ist er schon fast Teil der Greina Hochebene. Dafür ist die Landschaft farbenfroh: farbige Rauhwacke mit Gips, Anhydrit und Dolomit.
Bis Crap la Crusch 2256m können wir einen grossen Teil der seit 1986 ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgenommenen Greina-Hochebene einsehen. Bei Crap la Crusch überschreiten wir die Kantonsgrenze GR/TI, hier verläuft auch die Wasserscheide Rhein da Sumvitg/Ri di Mutterasc.
Kurz nach halb Vier erreichen wir die Capanna Michela Motterascio (CAS Ticino). Die Hütte wurde 2005 grosszügig modernisiert. Nach Ausruhen, Feigling und Hosenabe ist schon Apero Zeit. Nach dem Riz Casimir ist bald einmal Nachtruhe – wir haben den Wecker auf 05:45 Uhr gestellt. Leider verzögert sich die Nachtruhe wegen den lärmigen Schiebetüren und den zuknallenden Flügeltüren.
Dienstag, 25. August 2020
Um 7 Uhr machen wir uns an den Abstieg hinunter zum Lago die Luzzone 1633m. Leider müssen sich hier zwei Teilnehmende wegen gesundheitlichen Problemen verabschieden.
Um 8:45 Uhr machen wir uns zu viert an den langen Aufstieg durch das Val Scaradra. Zuerst auf gutem Weg steil aufwärts, dann lange und leicht ansteigend zur Alpe Scaradra di Sopra und schliesslich sehr steil hinauf zum Passo Soreda 2758. Die letzten 200 Hm führen durch eine steile Schutthalde, in der man sich wundert, dass die angelegten Steinstufen überhaupt halten. Um 13:15 Uhr sind wir oben und machen Mittagpause.
Der Abstieg ins Läntatal ist abwechslungsreich. Immer in Sicht steht das Zervreilahorn und weiter unten öffnet sich der Blick zum Rheinwaldhorn. An einigen Stellen führt der Weg über kunstvoll angelegte Steinplattentreppen. Unten angekommen, machen wir beim Valser Rhein einen letzten Halt und gelangen dann nach kurzem Anstieg zum heutigen Tagesziel, der Läntahütte SAC 2089m. Durst löschen und ein Zvieriplättli müssen sein!
Die Läntahütte ist klein, aber fein.
Mittwoch, 26. August 2020
Morgenessen um 06:45 Uhr. Um 07:30 Uhr starten wir die heutige Tour. Nach der eher unkonventionellen «Brücke» über den Valser Rhein geht’s in vielen Kehren stetig und steil aufwärts bis auf 2600m. Es folgt eine kleine Hochebene und anschliessend geht’s nochmals schweisstreibend die letzten 200Hm hinauf zum Furggelti 2712m. Mitten in der formen- und farbenreichen Steinwüste machen wir einen ausgiebigen Znünihalt.
Der Abstieg vom Furggelti zum Zervreilasee sei sanft, sagte uns gestern die Hüttenwartin. Und so ist es, zuerst über Geröll, dann auf sanften Wegen geht’s stetig abwärts, unterbrochen nur von ein paar kurzen Steilstufen. Bei jedem Blick zurück präsentiert sich das Zervreilahorn stolzer. Wo es am eindrücklichsten aussieht, bei P2287, machen wir Mittagspause.
Die restlichen 400Hm hinunter zum Zervreilasee bis zur Canalbrücke sind schnell geschafft, dann aber folgt auf einem Fahrweg ein Gegenanstieg von 120Hm, bis es dann weiter zur Staumauer und zum Restaurant Zervreila auf 1850m hinunter geht.
Nach kurzem Durstlöschen starten wir um 15:05 Uhr im Postauto nach Illanz die Heimfahrt.
- August 2020 Tourenleiter: Hansruedi Keller
Kosten:
Reise mit öV: Fr. 60.- (Halbtax)
Alpentaxi: Fr. 12.-
SAC-Hütten mit HP: Fr. 215.- (nicht SAC Fr. 250.-)
TL Beitrag: Fr. 30.-
Konsumationen extra
Witterung:
Tag 1 + 2: meist bewölkt, kühl
Tag 3 + 4: leicht bewölkt
Besonderes:
Dank Corona-Massnahmen viel Platz in den Hütten
Statistik:
So 5.2 km; +940/-10 Hm; 3 Std.
Mo 12.4 km; +740/-1100 Hm; 7 Std.
Di 14 km; +1400/-1480 Hm; 9 Std.
Mi 11 km; +850/-1100 Hm; 6½ Std.
Total 42.6 km; +3930/-3690 Hm; 25½ Std.
Teilnehmende: 6