Sentiero Lago di Lugano, 13. – 15. September 2023

Mittwoch, 13. September

4 Teilnehmende reisen über Zürich und die alte Gotthardstrecke nach Lugano, 2 steigen in Bellinzona zu. Nach der langen Anreise sind erstmal Kaffee und Gipfeli angesagt. Da es am Morgen noch stark regnet kürzen wir den Zustieg zur Capanna Monte Bar ab. Wir fahren von Lugano über Tesserete nach Albumo und steigen in rund 2 Stunden zur Hütte auf. Der Weg führt zum Teil recht steil durch Wald, aber auch über offene Weiden. Wie mag es hier aussehen, wenn der Ginster blüht? Wir sind früh in der Hütte und geniessen den Panoramablick über das Luganese und die imposanten Wolkenbilder. Die Aussichtslage der Hütte ist einmalig, der Service und das Essen dagegen eher mässig.

Donnerstag, 14. September

Zum Auftakt ein strahlender, klarer Morgen. Die Welt ist wie frisch gewaschen und der Blick geht weit in Richtung Poebene und Alpen. In der Ferne machen wir die Walliser 4000er aus. Vier Teilnehmende machen sich um 8:45h an den Aufstieg zum Monte Bar, zwei nehmen den Wanderweg der sich den Hängen entlang in Richtung Passo San Lucio schlängelt. Vom Monte Bar wandern wir in abwechslungsreichem Auf und Ab – mit fantastischer Rundsicht – in Richtung Gazzirola. Auf- und Abstieg zum 2115m hohe Grenzgipfel gehen in die Knie. Auf dem Passo San Lucio (1541müM) erwartet uns eine Enttäuschung, denn beide Restaurants sind geschlossen. Wir haben auf offene Restaurants vertraut und einige haben deshalb nicht viel Proviant dabei. Aber der Pass ist schön mit weitem Blick auf die italienische Seite in Richtung Comersee. Bei der alten Kapelle machen wir ausgiebig Rast. Es reicht sogar für einen kurzen Mittagsschlaf. (Die zwei anderen sind inzwischen weiter gewandert und dürften mittlerweilen schon bald in der Capanna Pairolo angekommen sein.) Um ca. 14:20h geht es weiter über Monte Cuco zur Bocchetta di San Bernardo. Jetzt kriechen langsam Nebel und Wolken aus den Tälern und da bei den meisten die Energie nachgelassen hat, verzichten wir auf die Überschreitung der Cima di Fojorina und wandern durch wunderbare Buchenwälder hinunter zur Capanna Pairolo. Wir sitzen gemütlich beim Zvieriplättli als es anfängt zu regnen. Es wird bis weit in den nächsten Vormittag hinein nicht mehr aufhören. Glück gehabt! Umso mehr geniessen wir den Aufenthalt in der urigen Capanna Pairolo. Pizzokel und Wein schmecken, im Cheminée brennt ein Feuer, ja sogar der Schlafraum mit Stockbetten auf 3! Etagen heimelt uns an.

Freitag, 15. September

Am Morgen rinnt uns die Sonne über die Ohren und in den Kragen! Trübe Aussichten! Vorerst wird aber ausgiebig gefrühstückt und anschliessend gewürfelt. Die Wetterapp verspricht eine Aufhellung zwischen 10 und 12 Uhr. Tatsächlich wird es gegen 10 Uhr hell und der Regen hört auf. Wir machen uns auf den Weg und steigen zu den Denti della Vecchia auf. Leider ist die Markierung teilweise schlecht, so dass wir zwischen den Zähnen der Alten herumirren. Der Wald ist voller blühender Cyklamen (Alpenveilchen) und Christrosenpflanzen. Obwohl wir den Monte Boglia links liegen lassen, erwischt uns der wieder einsetzende Regen und wir können unsere Schirme doch noch gebrauchen. Auf der Alpe Bolla ist es dunkel, die Solarzellen produzieren heute kein Licht. Besucher werden keine erwartet, deshalb gibt es auch nichts Warmes zu essen und das feuchte Holz im Kamin will kein Feuer fangen. Bei einem Plättli, 1,2,3… Boccalinos, Kaffee, Kuchen und Grappa wird es aber doch schnell gemütlich und der anfänglich zurückhaltende Älpler und seine Besucherin gesprächig. Nur ungern machen wir uns schlussendlich auf den Abstieg nach Villa Luganese wo wir den Bus zurück nach Lugano nehmen wo bald der Zug nach Zürich fährt. Eine lange Rückreise, denn der Gotthardbasistunnel ist bis auf weiteres gesperrt. Wir sind uns einig: auch wenn es anfangs nicht so ausgesehen hat, waren die drei Tage wunderschön und voller Abwechslung und interessanter Begegnungen.

  1. Sept. 2023 Tourenleiterin: Erika Senn

Witterung:
1. Tag: nach anfänglichem Regen hell. 2. Tag: am Vormittag strahlend, gute Fernsicht, am Nachmittag zunehmend bewölkt, gegen Abend Regen. 3. Tag: regnerisch. Insgesamt sehr angenehme Temperaturen

Teilnehmende: 6 inkl. Tourenleiterin

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